Um- und Anbau
Wohn- und Geschäftshaus
Klostergarten Schaffhausen

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Verortung KlostergartenFassadenansicht Seite KlostergartenFassadensicht Seite RepfergasseSchnitt A-A, KlostergartenKlostergarten Grundriss 1./2./3. Obergeschoss
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Das Projekt Klostergarten umfasst drei historische Gebäude in der dicht bebauten Altstadt von Schaffhausen: Zum Pomeranzenbaum, Zum oberen Wacholderbaum und Zum Wacholderbaum. Diese Immobilien blicken auf eine lange und bewegte Geschichte zurück, die bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts reicht. Sie liegen neben dem ehemaligen Krankenhausgarten von St. Agnesen und spiegeln sowohl den Charme der Vergangenheit als auch die Spuren schwierigerer Jahrzehnte wider. Das Ziel war es, die heutigen Energie- und Komfortstandards zu erfüllen und gleichzeitig den architektonischen und kulturellen Wert der Gebäude zu erhalten. Der Klostergarten steht für eine soziale und architektonische Erneuerung – ein Beispiel dafür, wie partizipative und alternative Wohnmodelle einen transformativen Effekt haben können, sowohl auf die gebaute Umwelt als auch auf die Nachbarschaft.


Die Immobilien liegen nur fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernt. In diesem urbanen Kontext wurde Klostergarten als Co-Housing-Projekt entwickelt: Die drei Gebäude wurden sorgfältig renoviert und zu acht Wohneinheiten und einem flexiblen Gewerbe-Erdgeschoss umgebaut. Zusammen mit den zukünftigen Bewohnern, die die Vision teilen, den dritten Lebensabschnitt in einer Gemeinschaft zu verbringen, wurde eine neue Typologie, die historische Substanz mit neuen Wohnformen verbindet geschaffen.

Die Wohnungen bieten südseits einen Blick auf den üppigen St. Agnesen-Garten: einen Ort der Ruhe und des Grüns inmitten der dichten Bebauung der Schaffhauser Altstadt. Um diese Verbindung zur Natur zu verstärken, wurden Loggien aus pigmentiertem Beton hinzugefügt. Trotz ihres zeitgenössischen Ausdrucks fügen sie sich sanft in die historische Häuserzeile ein, erweitern die Wohnräume und bieten den Bewohnern sowohl Offenheit als auch Privatsphäre. Raumhohe Fenster lassen Tageslicht tief in die Innenräume eindringen, und die neue, ebenfalls zum Garten hin ausgerichtete Treppe verstärkt die Verbindung zwischen Innen und Aussen.

Im Rahmen einer umfassenden energieeffizienten Sanierung wurde das Dach gedämmt, der Dachboden ausgebaut und neue dreifach verglaste Fenster eingebaut. Alle Wohnungen wurden barrierefrei gestaltet. Die Fussböden wurden ausgetauscht, um den Brandschutz- und Schallschutzstandards zu entsprechen, und mit hochwertigem Holz verlegt. Die ursprüngliche Giebelfassade wurde an ausgewählten Stellen freigelegt, und die historischen Stuckarbeiten wurden in Zusammenarbeit mit einem Fachmann sorgfältig restauriert und ergänzt. 

Heute beherbergt das Erdgeschoss des Zum Wacholderbaum das Living Museum – ein offenes Atelier, das Menschen mit psychischen Problemen einen Raum für ungezwungenen, kreativen Ausdruck bietet. Durch Workshops, Ausstellungen und Veranstaltungen fördert es künstlerisches Schaffen in einer sicheren und inklusiven Umgebung. Das Programm verwandelt die Liegenschaften und die Gasse in einen Ort der Offenheit, Kreativität und Zugehörigkeit.



Fotografie vom Living Museum: Schaffhauser Nachrichten, Melanie Duchene

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Projektinformation

Standort: Schaffhausen
Nutzung: Wohn- und
                 Geschäftshaus
Aufgabe: Um- & Anbau
Auftrag: Eigenentwicklung

Kennzahlen:
Anzahl Wohnungen: 8
Anzahl Ladenlokale: 1
Wohnfläche: 823 m2
Gewerbefläche: 195 m2
Kubatur SIA 116: 5604 m3